Von der Quelle bis ins Glas: Alles, was du über das Leitungswasser in Frankfurt wissen musst
Ganze 2.082 Kilometer umfasst das Leitungsnetz der Stadtwerke in Frankfurt am Main. Es versorgt täglich mehr als 2,4 Millionen Bewohner*innen mit Trink- und Brauchwasser für Alltag, Arbeit und Freizeit. Doch woher stammt das Wasser, was in Frankfurt aus dem Hahn kommt? Und welche Schritte durchläuft es, bis es in deinem Glas ankommt?
Woher stammt das Frankfurter Leitungswasser?
Um die Qualität des Leitungswassers in Frankfurt am Main zu beurteilen, untersuchen wir zuerst die Quellen des Wassers. In Frankfurt wird ein Großteil des Trinkwassers aus dem Grundwasser gewonnen, weitere Quellen sind das Flusswasser aus Rhein und Main. Das aus diesen Ressourcen gewonnene Wasser wird vor der Nutzung zuerst gründlich filtriert, um die strengen Standards für die Trinkwasserqualität in Deutschland zu erfüllen. Das Umweltbundesamt überprüft die Einhaltung dieser in Zusammenarbeit mit den Wasserwerken der Stadt, um sicherzustellen, dass das Wasser den höchsten Anforderungen entspricht. Aber nicht nur die Quelle des Wassers ist ausschlaggebend für die Qualität des Frankfurter Leitungswassers. Im nächsten Abschnitt werden wir uns genauer mit den Prozessen beschäftigen, durch welche das Wasser aufbereitet und für den Verbrauch bereitgestellt wird.
Wie wird das Frankfurter Leitungswasser aufbereitet?
Obwohl Frankfurt am Main sein Wasser aus natürlichen Quellen bezieht, fließt das Leitungswasser nicht ohne Aufbereitungsprozesse direkt aus der Quelle ins Glas. Im Gegenteil: Das Wasser durchläuft einen sorgfältigen Reinigungsprozess, bevor es als Trinkwasser bereitgestellt wird. Die verschiedenen Schritte des Aufbereitungsprozesses dienen dazu, unerwünschte Bestandteile wie Bakterien, Viren und Schadstoffe herauszufiltern und die Qualität des Leitungswassers zu verbessern. Der Prozess umfasst unter anderem die Flockung und Sedimentation sowie die Filtration und Desinfektion des Wassers. Durch diese Maßnahmen wird sichergestellt, dass das Frankfurter Leitungswasser von hoher Qualität ist und den geltenden Standards entspricht. Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Thema Trinkwasserqualität ist der anschließende Transport und die Verteilung des Wassers in Frankfurt – hierbei gilt es sicherzustellen, dass keine Verunreinigungen entstehen oder übertragen werden.
Wie gelangt das aufbereitete Trinkwasser zu den Haushalten?
Nachdem das Wasser aufbereitet wurde, wird es über ein Netz von Rohrleitungen und Pumpstationen durch die Stadt transportiert und verteilt. Die Stadtwerke Frankfurt am Main sind für den Betrieb und die Wartung dieses Netzes verantwortlich. Das Leitungswasser gelangt so bis zu allen Privathaushalten, Büros und öffentlichen Gebäuden der Stadt. Dabei ist es wichtig, dass die Qualität des Wassers während des Transports und der Verteilung erhalten bleibt. Eine der Hauptleitungen, die das Wasser vom Wasserwerk in Hattersheim bis in die Frankfurter Innenstadt transportiert, wird so seit 2008 abschnittweise umfangreich ausgetauscht, um auch in Zukunft eine hohe Wasserqualität zu garantieren. Insgesamt ist das Transport- und Verteilungsnetz des Frankfurter Leitungswassers sehr gut ausgebaut und gewährleistet eine hohe Qualität des Trinkwassers für alle Bewohner*innen der Stadt.
Wie gut ist die Trinkwasserqualität in Frankfurt?
Die Qualität des Frankfurter Leitungswassers wird regelmäßig von den zuständigen Behörden untersucht und überwacht. Dabei werden verschiedene Parameter wie pH-Wert, Härtegrad, Schwermetall- und Keimbelastung gemessen und mit den gesetzlichen Vorgaben verglichen. Ein großes Risiko bei der Trinkwasserversorgung sind dabei die Hausinstallationen, für die Vermieter*innen zuständig sind. In Frankfurt wurden so bis 1986 noch ungefähr 10% der Bewohner*innen über Bleileitungen versorgt, was ein Gesundheitsrisiko darstellt. Deshalb rief die Stadt 1997 das „Frankfurter Bleiprojekt“ ins Leben, um Hausinstallationen auszutauschen und die Sicherheit des Trinkwassers für alle Bewohner*innen garantieren zu können. Seit 2010 sind alle Bleileitungen in Frankfurt ausgetauscht und es besteht kein Risiko mehr. Das Frankfurter Leitungswasser weist also eine sehr gute Qualität auf und kann bedenkenlos getrunken werden. Dennoch gibt es auch Möglichkeiten, die eigene Trinkwasserqualität zu Hause zu verbessern, beispielsweise durch den Einsatz von Filtern oder Aufbereitungsanlagen.
Wie kann ich die Trinkwasserqualität bei mir zu Hause verbessern?
Um sicherzustellen, dass das Wasser aus dem Hahn zu Hause von bester Qualität ist, gibt es einige Tipps. Lass zum Beispiel das Wasser kurz laufen, bevor du es trinkst oder verwendest. Dadurch wird Restwasser, das in der Leitung stand und eventuelle Verunreinigungen von dieser aufgenommen hat, entfernt und du stellst sicher, dass du frisches Wasser konsumierst. Ein weiterer Tipp ist die Verwendung von Filtern für den Wasserhahn oder die Anschaffung eines separaten Filtersystems für das ganze Haus. Dies kann dazu beitragen, Schadstoffe herauszufiltern und die Qualität des Leitungswassers zu verbessern. Auch das regelmäßige Reinigen der Wasserhähne kann helfen, Ablagerungen und Bakterien vorzubeugen. Mithilfe dieser einfachen Schritte kannst du die Qualität deines Trinkwassers schnell verbessern.
Wie gut ist das Trinkwasser in Frankfurt?
Abschließend lässt sich sagen, dass das Trinkwasser in Frankfurt von hoher Qualität ist. Wie in allen deutschen Städten unterliegt es strengen gesetzlichen Rahmenbedingungen und wird regelmäßig auf die Einhaltung dieser kontrolliert. Zudem wurden bis 2010 alle Bleileitungen der Stadt ausgetauscht, sodass auch Hausinstallationen sicher sind. Auf dem Frankfurter Wasserlehrpfad kannst du noch mehr über die Gewinnung und Zusammensetzung des Leitungswassers in deiner Stadt erfahren.
Foto von Raja Sen auf Unsplash
Quellen:
https://www.mainova.de/de/alles-im-fluss
https://www.youtube.com/watch?v=plE1a7lDmXI&feature=youtu.be
https://frankfurt.de/themen/gesundheit/umwelt-und-gesundheit/wasser/trinkwasserqualitaet/das-frankfurter-bleiprojekt
https://www.mainova.de/de/ihre-mainova/ueber-uns/engagement/wasserlehrpfad
- Tags: Trinkwasser